31. Oktober 2016

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Jahresbericht mal anders VII: Finanzbericht 2015 – Vorwort

 

EBL Jahresbericht Finanzen 2015
Finanzbericht 2015

Vorwort von Erich Geiser, Präsident des Verwaltungsrates, und Urs Steiner, CEO EBL
“Der Wandel der Energiebranche von zu erfordert neue und zukunftsgerichtete Geschäftsmodelle” Urs Steiner, CEO der EBL

Grosshandelspreise, die sich auf dem tiefsten Niveau seit zehn Jahren befinden, dominieren die europäischen Strommärkte und stellen sämtliche konventionellen Energieproduzenten vor grosse Herausforderungen. Fanden zuvor während Jahrzehnten keine grösseren Umwälzungen statt, so waren diese innert Jahresfrist umso beträchtlicher. Gründe dafür gibt es mehrere: die schwache Konjunktur, die massiven Subventionen für Wind- und Solarenergie in der Europäischen Union – vornehmlich in Deutschland, der tiefe Öl- und Gaspreis sowie der nicht funktionierende Handel mit CO2-Zertifikaten. Verschärft wird die Situation durch internationale Überkapazitäten aufgrund der Aktivierung von bereits stillgelegten Kohlekraftwerken. Alle diese Gründe führen zu internationalen Marktverzerrungen. Dies zwingt nationale wie internationale Energiekonzerne dazu, ihr Geschäftsmodell grundsätzlich zu hinterfragen und den neuen Herausforderungen anzupassen. Von altbewährten Denkmustern muss Abschied genommen werden: Zwingende und tiefgreifende Struktur- sowie Organisationsreformen werden zu neuen energiewirtschaftlichen Geschäftsmodellen führen. Die Herausforderung dabei ist gross; gilt es doch, bei diesem Reformprozess die richtige Balance zwischen kurzfristigen, unabdingbaren Entscheiden und langfristiger, strategischer Ausrichtung zu finden.

Wir bedanken uns bei den Mitgliedern der Geschäftsleitung und bei allen Mitarbeitenden für ihren grossen Einsatz im vergangenen Geschäftsjahr. Vor allem auch dafür, dass sie jederzeit offen sind für Veränderungen und im Rahmen von «flink12» laufend Vorschläge für Prozessverbesserungen einbringen. Wir möchten ebenfalls allen Delegierten und Mitgliedern des Verwaltungsrates unseren Dank aussprechen – für das entgegengebrachte Vertrauen und die jederzeit respektvolle Zusammenarbeit.

Auch regionale Energieversorger spüren das sich stark verändernde Marktumfeld. Sie müssen ihre strategische und operative Ausrichtung hinterfragen und anpassen. Für die EBL zahlt es sich nun aus, dass sie frühzeitig industrielle Ansätze zur Kostenoptimierung verfolgt hat. Bereits im Jahr 2004 hat der Verwaltungsrat zusammen mit der Geschäftsleitung das Effizienzsteigerungsprojekt «Fit04» in die Wege geleitet. Acht Jahre später folgte das Prozessoptimierungsprojekt «flink12», wobei alle Geschäftsprozesse hinterfragt und auf ihre Effizienz überprüft wurden. Obwohl in den letzten Jahren der Fokus primär auf der Kostenoptimierung lag, kann die EBL auf ein starkes quantitatives und qualitatives Wachstum zurückblicken. Dabei haben Innovation, Pioniergeist und Nachhaltigkeit einen grossen Stellenwert. Auf die heutige Positionierung der EBL wirkt sich ebenfalls positiv aus, dass nebst dem industriellen Ansatz für Kostenoptimierung frühzeitig die Weichen gestellt wurden, Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu fundamentalen Säulen der EBL zu machen.

Dank dieser seit Jahrzehnten tief verankerten Strategie und ihrer konsequenten Umsetzung wird sich die EBL auch unter erschwerten Rahmenbedingungen behaupten und ihren Kunden qualitativ hochwertige, nachhaltige Dienstleistungen und Produkte bieten.

Im Geschäftsjahr 2015 ist es wiederum gelungen, die Kernkompetenzen Energie und Telekommunikation sowohl zu festigen als auch auszubauen. Fortschritte in allen Geschäftsbereichen mit einem soliden Finanzergebnis werden dazu beitragen, dass die EBL ihre Chancen auf ein nachhaltiges Wachstum weiterhin als eigenständiges Unternehmen nutzen kann. Dazu brauchen wir aber auch die besten unternehmerisch denkenden und handelnden Mitarbeitenden. Nur so können wir unserem Leitmotiv nachkommen und uns täglich verbessern.

Ausblick

Während die Strommarktpreise längerfristig auf tiefem Niveau verharren werden, sind die künftigen politischen Rahmenbedingungen nur schwer abschätzbar. Demzufolge wird die Marktlage längerfristig angespannt bleiben. Die EBL wird die Effizienzsteigerungsprogramme kontinuierlich weiterführen und sich im teils freien Markt mit zukunftsweisenden Stromprodukten weiterentwickeln. Das anerkannte Know-how, die stabile Finanzlage und die regionale Verankerung als Genossenschaft werden die gute Position der EBL auch in Zukunft sichern und der treuen Kundschaft weiterhin innovative Energie- und Telekommunikationslösungen garantieren.