Das Projekt «Erneuerbare Energieschiene Ergolztal» soll zwischen Pratteln und Ormalingen möglichst viele Gebäude an die klimaschonenden Wärmeverbünde der EBL anschliessen. Die aktuelle Weiterentwicklung der beiden Grosswärmeverbünde Liestal und Pratteln sind für den Erfolg dieses langfristigen Projekts zentral.
In Liestal investiert die EBL insgesamt 72 Millionen Franken, um alle bestehenden sieben Wärmeverbünde zu einem effizienteren nachhaltigeren Grosswärmeverbund zusammenzuschliessen. Diesen Januar wurden zwei neue Holzkessel in Betrieb genommen, der ehemalige Wärmeverbund Brunnmatt wurde schon im letzten September am Grossverbund Liestal angeschlossen, die beiden Wärmeverbünde Hallenbad und Burg wurden im April 2022 ebenfalls mit der neuen Zentralheizung verbunden und ihre Heizkessel wurden abgestellt. «Ich bin stolz auf das Projektteam, dass wir das bisher alles in diesem engen Zeitrahmen geschafft haben. Aktuell arbeiten wir noch an der Optimierung des Zusammenspiels zwischen Holzfördersystem und den Holzkesseln. Wir haben eine massgeschneiderte anlagenbezogene Mastersteuerung integriert sowie eine Kesselsteuerung, welche je nach Energiebedarf des Wärmenetzes bestimmt, welche Leistung fahren soll», erklärt Projektleiter Urs Gerhard. «Die Vernetzung der verschiedenen Anlageteile, unter Einhaltung der benötigten IT-Sicherheit, ist in einer solch komplexen Anlage eine Herausforderung für alle Beteiligten.» Urs Gerhard ist zuversichtlich, dass das ganze System bis Ende April 2022 stabil läuft und sie mit den Arbeiten an der Umgebung weiterfahren können, um die Anlieferung der benötigten Holzschnitzel zu vereinfachen. Für 2023 sind als letzte Etappe noch der Rückbau und der Ersatz des bestehenden Fossilheizkessels sowie des Hochkamins geplant. «Die neuen Kamine müssen nicht mehr so hoch sein, da die Verbrennung besser, sauberer ist», sagt Gerhard.
CO2-neutrale Wärme für die Längi
In Pratteln wurde der Wärmeverbund Längi 1995 in Betrieb genommen. Als Wärmequelle dient ein mit Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk, das Wärme und Strom erzeugt. Die Redundanz- und Spitzenlastabdeckung erfolgt durch Ölheizkessel. Das Blockheizkraftwerk nähert sich dem Ende seines Lebenszyklus und muss in absehbarer Zeit ersetzt werden. «Durch die geografische Nähe zum Biomasseheizwerk des Grosswärmeverbundes Pratteln bietet sich ein Anschluss des Wärmeverbundes Längi an den Grosswärmeverbund Pratteln geradezu an», sagt Projektleiter Markus Vögele. «Damit werden die bisherigen Kunden des Wärmeverbunds Längi künftig mit Wärme versorgt, die zu 85 Prozent CO2-neutral produziert wird. Zudem sind sie weit weniger den volatilen Preisen fossiler Energieträger ausgesetzt.» Durch die Anbindung des Wärmeverbunds Längi an den Grosswärmeverbund Pratteln werden über die nötige Verbindungsleitung auch potenzielle Kunden im Entwicklungsgebiet Salina Raurica Ost von dieser Wärmeversorgungsmöglichkeit profitieren können. Aktuell wird die Detailplanung ausgearbeitet. Markus Vögele rechnet damit, dass der Umschluss des Wärmeverbunds Längi an den Grosswärmeverbund Pratteln Mitte 2024 erfolgt.
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