9. Juli 2014

Strom | Telecom | Wärme

Ein vorbildliches Zuhause im Alter

«Diese Aussicht ist unvergleichlich», schwärmt eine Heimbewohnerin beim Blick aus den grosszügigen Fenstern. Die schöne Landschaft und die beiden Ortschaften Nieder- und Oberdorf werden durch die moderne Architektur des Gebäudes gut sichtbar, und für die Menschen im Seniorenheim Gritt sind kleine Freuden wie diese sehr wichtig, da sie oft in ihrer Mobilität eingeschränkt und auf eine benutzergerechte Einrichtung angewiesen sind. So ist der gerade fertig gestellte Neubau, den die ersten Bewohner bereits im März beziehen konnten und der im August 2014 offiziell eröffnet wird, auch wegen seiner sorgfältigen Planung zu einem vorbildlichen «Zuhause im Alter» geworden.

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Flexible Partner für innovative Lösungen
Ermöglicht wurde dieses fortschrittliche Projekt durch die Trägerschaft einer Stiftung, die aus neun Gemeinden des Waldenburgertals besteht und die ihren älteren Bürgern ein erfülltes Wohnen im Alter bieten möchte. Treibende Kraft hinter den vielen innovativen Lösungen im Seniorenheim ist der Zentrumsleiter dieser Stiftung, Ernst Dill. Auf Basis einer umfassenden Befragung der Einwohner der Talgemeinden wurden zuerst die Bedürfnisse ermittelt und dann nachhaltige Konzepte ausgearbeitet, die schliesslich mit Hilfe von flexiblen und kompetenten Partnern wie dem Generalplanerteam oder der Elektra Baselland (EBL) umgesetzt wurden. Von der EBL stammt neben dem Strom- und Internetanschluss auch das Heizungssystem. Mit einer Gesamtleistung von 1000 kW kann der Wärmeverbund Gritt nicht nur den bestehenden Alt- und Neubau, sondern auch künftige Erweiterungsbauten versorgen.

Verantwortungsvoller Umgang mit Energie
«Mir war von Anfang an klar, dass die Heizung mit erneuerbarer Energie aus der Region betrieben werden soll», erklärt Ernst Dill. Als führender Anbieter von Holzschnitzel-Wärmeverbunden konnte die EBL eine ökologische Lösung anbieten, die den nachwachsenden Rohstoff für die Heizung aus den Wäldern der Umgebung bezieht. Durch diese Massnahme können jedes Jahr rund 350 Tonnen CO2 eingespart werden, und sie macht das Seniorenzentrum unabhängig von geopolitischen Problemen.

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«Wir haben auch alle anderen Möglichkeiten geprüft, noch effizienter mit der Energie umzugehen», erinnert sich Ernst Dill. So gibt es im Gritt beispielsweise jede Woche mehr als zwei Tonnen Wäsche, und die riesigen Waschmaschinen laufen permanent. Aber auch für diese Herausforderung konnte Ernst Dill eine Lösung finden: «Mit einem Zwischenspeicher für Warmwasser, das wir mit der EBL-Heizanlage auf 60 bis 80 °C vorheizen und so für die Waschmaschinen nutzen können, sparen wir eine grosse Menge an Strom.» Diese in der Schweiz einzigartige Lösung wurde in enger Zusammenarbeit mit den Maschinen- und Anlagenherstellern ausgearbeitet.

Das Seniorenzentrum hat noch viele weitere Innovationen zu bieten, wie der Leiter erklärt: «Wir nähen elektronische Chips in die Wäscheteile ein, damit sie je nach Waschtemperatur vorsortiert und nach der Wäsche auch wieder besser verteilt werden können, was nochmals Zeit und Energie spart.» Essensreste werden nicht weggeworfen, sondern gesammelt und aufbereitet, um später in einer Biogasanlage wieder zur Energiegewinnung genutzt zu werden. «Auch bei der Lüftungsanlage haben wir eine Wärmerückgewinnungsanlage installiert, mit der wir überschüssige Energie nochmals nutzen können.»

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Die Menschen stehen im Zentrum
So interessant die fortschrittlichen Energiesparlösungen auch sind, im Zentrum aller Anstrengungen stehen immer die Bewohner des Seniorenheims. Für sie hat Ernst Dill viele Verbesserungen realisiert, wie etwa das bargeldlose Zahlungssystem, dessen Badge gleichzeitig auch die Türschliessung regelt. Auch an der Grundausstattung der 26 m2 grossen Einzelzimmer mit total 107 Betten wurde nicht gespart: Fernseher und Lehnstuhl sind bereits inbegriffen. Für Demenzkranke ist eine eigene Abteilung vorhanden, und im etwas älteren Anbau, der bereits auf Oberdorfer Boden steht, gibt es acht Ferienwohnungen, in denen pflegebedürftige Senioren zur Entlastung ihrer Angehörigen für einen oder mehrere Tage untergebracht werden können.

Insgesamt stehen im Seniorenzentrum Gritt 180 meist einheimische Mitarbeitende im Einsatz, um für das Wohl der Bewohner – und auch der Besucher – zu sorgen. So wurden auch ein Kinderspielzimmer und ein Spielplatz im Park, ein öffentlich zugängliches Restaurant und Café oder Büroräume für die Spitex integriert. Für Ernst Dill ist klar: «Wir folgen einem ganzheitlichen Konzept, das auch die Bedürfnisse der Besucher mit einbezieht – sie sind bei uns herzlich willkommen.»