15. August 2016

Erneuerbare Energien | Nachhaltigkeit | Strom

Jahresbericht mal anders II – Geschäftsbereiche Strom und Netze

Geschäftsbereich Strom – Solarstrom
Saubere Energie aus spanischer Sonne

Volldampf und hoher Besuch für Puerto Errado 2, dessen Betrieb und Unterhalt die EBL übernahm

“Sonnenenergie ist die ergiebigste nachhaltige Energiequelle. Im hochmodernen Solarkraftwerk PE2 nutzen wir dies im grossen Stil.” Tobias Andrist, Leiter Geschäftsbereich Strom

Seit 2010 ist die EBL am südspanischen Solarkraftwerk Puerto Errado 2 (PE2) in der Nähe von Murcia beteiligt. PE2 besteht aus 302 000 m² Spiegelfläche, unterteilt in 28 je 900 Meter lange Solarfeldreihen, die Sonnenlicht gebündelt auf wassergefüllte Absorberrohre leiten. Im Innern des Rohrleitungssystems entsteht dadurch Energie in Form von Dampf, welcher über Turbinen und Generatoren die jährliche Strommenge für 15 000 Haushalte produziert.

Der Mut der EBL zum Investment in einen fortschrittlichen Energiemix blieb auch der Politik nicht verborgen: PE2 erhielt Besuch vom letztjährigen Nationalratspräsidenten Stéphane Rossini und vom Schweizer Spanien-Botschafter Thomas Kolly. Ins Berichtsjahr fällt auch die Übernahme der Betriebsführung von PE2 durch die EBL mitsamt 28 Mitarbeitenden.

Geschäftsbereich Strom – Stromvertrieb
Liberalisierter Strommarkt schafft Möglichkeiten für neue Vertriebsmodelle

Marktöffnung

In Voraussicht der schrittweise erfolgenden Öffnung des Schweizer Strommarkts gründete die EBL 2010 ihr Tochterunternehmen schweizstrom in Deutschland. Im damals bereits vollständig liberalisierten deutschen Strommarkt positionierte sich schweizstrom als zuverlässiger Lieferant von zertifiziertem Ökostrom aus 100 Prozent Wasserkraft. Dabei wurden im Hinblick auf den späteren Markteintritt in der Schweiz wertvolle Erfahrungen gesammelt. In der Folge wurde 2013 schweizstrom auch in der Schweiz gegründet. Hier ist man gegenwärtig auf Expansionskurs im ganzen Land, wo die Kundenzielgruppe mit einem Stromverbrauch von über 100 000 kWh von einem soliden Produkt zu günstigeren Konditionen als in der Grundversorgung profitiert. Mit den Privathaushalten eröffnet sich schweizstrom durch die ab 2020 bevorstehende komplette Liberalisierung des Schweizer Strommarkts künftig ein weiteres interessantes Segment.

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Regelenergie

Regelenergie steht für den kontrollierten Ausgleich von Produktion und Verbrauch – mit dem Ziel, eine konstante Netzfrequenz sicherzustellen. Als Betreiberinnen von virtuellen Kraftwerken ermöglichen EBL und schweizstrom ihren Kunden Zusatzerlöse. Verfügt der Kunde über regelbare Produktionsanlagen (z.B. Notstromgruppe) oder Verbraucher, so kann er die abrufbare Leistung über EBL und schweizstrom am Regelenergiemarkt der Schweiz (Swissgrid) verkaufen und erhält hierfür bares Geld. Die Kunden helfen so der Swissgrid, das systembedingte Ungleichgewicht im Stromnetz abzufedern; dafür werden sie entschädigt. Eine klassische Win-win-Situation.

Geschäftsbereich Netz
Unterwerk Raurica – Grosse Steckdose für Baselbieter Wirtschaft

„Modernste Produktionsanlagen brauchen eine sichere und verlässliche Stromversorgung. Dies garantiert unseren Kunden eine hohe Qualität der Produkte und eine sichere Verfügbarkeit.“ Daniel Woodtli, Coop, Projekte Logistik, Mitglied der Direktion

Pionierleistung von EBL und Coop auf 300 000-Quadratmeter-Areal

Die Aktivitäten rund um das Entwicklungsgebiet Salina Raurica haben für die regionale Wirtschaft Leuchtturmcharakter. Auf dem Areal, das als Herzstück der Baselbieter Wirtschaftsförderung gilt, entsteht in rasantem Tempo das neue Produktions- und Logistikzentrum von Coop. Dessen Strombedarf deckt die EBL mit dem neuen Unterwerk in der Prattler Rheinebene.

Zukunftssichere Stromversorgung

„Zukunftssichere Stromversorgung für Salina Raurica.“ Andrea Zinsli, Leiter Geschäftsbereich Netz

Die Grundsteinlegung des neuen Unterwerks Raurica im März 2015 war ein starkes Signal von EBL und ihrem langjährigen Partner Coop – ein Bekenntnis zur Region. Die Realisierung der Stromzentrale ist eine Pionierleistung, die dem gesamten Planungsareal Salina Raurica zugutekommt. Bereits Anfang 2016 konnte der erste Strom wie geplant von der neuen Anlage zum Coop-Neubau fliessen. Die Kapazität des Unterwerks mit seinem Transformator von 50-Kilovolt-Strom aus dem Hochspannungsnetz auf 13,6 Kilovolt für das Mittelstromnetz ist auf die Weiterentwicklung des gesamten Gebiets aus-gelegt. Die zukunftssichere Stromversorgung ist die Basis für die künftige Mischnutzung von Arbeiten, Wohnen und Freizeit.

Film – Unterwerk Raurica

Falls Sie sich schon Vorweg über die weiteren Geschäftsbereiche einlesen möchten, finden Sie unter folgendem Link weitere Informationen zum Geschäftsbericht 2015: Jahresbericht 2015