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Projekt Wärmeverbund. Gut Ding will Weile haben.

Geschrieben von EBL | 10.11.2021 12:38:24


Von der ersten Initiative, einen Wärmeverbund zu gründen, bis zur Inbetriebnahme können Jahre vergehen. Doch wenn ein Wärmeverbund zustande kommt, ist dies eine ökologische, nachhaltige und patente Lösung.

Die Vorteile eines Wärmeverbunds sind vielfältig. Heutzutage werden die Heizzentralen hauptsächlich durch erneuerbare Energiequellen betrieben. Bestenfalls ist die Energie lokal vorhanden. So nutzt zum Beispiel der geplante EBL Energieverbund Airport City im Kanton Zürich die Abwärme eines Rechenzentrums oder der Wärmeverbund ARA Worblental die Wärme des gereinigten Wassers. Wenn keine Abwärmequelle vor Ort vorhanden ist, heizen die Wärmeverbünde der EBL hauptsächlich mit regionalem Holz, das ebenfalls CO2-neutral ist. Die lokalen und regionalen Energiequellen reduzieren die Abhängigkeit von importierten Ressourcen. Die Kostenentwicklung der Energiequellen ist überschaubar und längerfristig planbar. Grosse Zentralheizungen sind zudem effizienter und sauber. Für die Bezüger der Wärme ist der Anschluss an den Wärmeverbund bequem und von den Kosten her transparent und interessant. Es braucht im eigenen Gebäude kein Brennstofflager, keine Heizkessel, sondern lediglich Platz für eine Übergabestation. Die Wärme kommt so einfach ins Haus wie Trinkwasser oder elektrische Energie.

Ein neuer Wärmeverbund bedeutet für die EBL eine grosse Investition, die sich auf 25 Jahre auszahlen muss. Es ist deshalb wichtig, dass dieser gut geplant wird. Am Anfang steht jeweils eine Machbarkeitsstudie. Hier wir grob abgeklärt, ob der Wärmeverbund wirtschaftlich realisierbar und für die lokalen Gegebenheiten sinnvoll ist. Auf dieser Grundlage beantwortet das Projektteam in einer Vorprojektphase viele wichtige Fragen wie: Wie gross ist der Energiebedarf? Welches Gebiet, welche Gebäude können erschlossen werden? Wo befindet sich die Heizzentrale? Welche Primärenergie ist optimal und langfristig vorhanden? Wie ist die Leitungsführung des Wärmenetzes? Welche Risiken bestehen?

Erst wenn genügend Liegenschaftsbesitzende den Anschluss zugesichert haben, geht ein Wärmeverbund in die Detailplanung und Umsetzung. Wenn dann nach vielen Jahren der Planung, Kundenakquise und Umsetzung die Wärme fliesst, ist das für das ganze Team ein emotionaler Moment.

 

Wärmeverbund Rothenfluh

Die EBL übernimmt und saniert nachhaltig
In Rothenfluh bestehen seit den 1990er-Jahren zwei Wärmeverbünde, die von der Gemeinde betrieben werden. Nach um die 25 Jahre Betrieb sind die beiden Heizzentralen sanierungsbedürftig, die Verträge mit den Kunden laufen im Jahr 2023 aus und so hat die Gemeinde beschlossen, die Verantwortung für die Fernwärme an die EBL abzugeben. Diese übernimmt die Fernleitungen, wird aber die beiden Wärmeverbünde zu einem zusammenschliessen. Anstatt die beiden Heizzentralen zu sanieren, baut die EBL im alten Feuerwehrmagazin bei der Turnhalle eine neue, grössere Zentrale. Über 90 Prozent der bestehenden Kundschaft haben die neuen Wärmelieferverträge unterschrieben. Zudem lassen weitere Kunden ihre Liegenschaften an den Wärmeverbund Rothenfluh anschliessen. Die neue Zentrale übernimmt ihren Betrieb frühestens in der Heizperiode 2022/2023.

«Die Gemeinde ist glücklich darüber, dass die EBL die Verantwortung für die Fernwärme in Rothenfluh übernimmt und damit die Wärmeversorgung für die nächsten 25 bis 30 Jahre sichert», sagt Gemeinderat Nicolas Jeffries (r.), auf dem Bild mit EBL Projektleiter Dominik Mangold.

 

Energieschiene Ergolztal

Fernwärme fliesst bald nach Frenkendorf
Nach drei Jahren Projektentwicklung ist es seit diesem April geschafft: Die EBL liefert Wärme in die Energiestadt Frenkendorf. Dies wurde möglich, weil sich genügend Liegenschaftsbesitzer zum Anschluss entschlossen haben und das vorgesehene Ausbaugebiet optimiert werden konnte. Der Bau der Fernwärmeleitungen beginnt voraussichtlich im Frühjahr 2022 und wird mit dem Ersatz verschiedener Werkleitungen und der anstehenden Strassensanierung koordiniert. Der Wärmeverbund Frenkendorf benötigt keine eigene Heizzentrale, sondern kann an die Fernwärme Liestal angeschlossen werden. Aktuell wird das Fernheizwerk in Liestal mit neuen grossen Holzfeuerungen ausgerüstet, welche mit regionalen Holzschnitzeln befeuert werden. Die neuen Kundinnen und Kunden in Frenkendorf können mit einer Wärmeversorgung ab Mitte 2023 rechnen.

Wenn Sie sich für das Thema «Heizen mit Fernwärme» interessieren oder sich unserem Fernwärmenetz anschliessen möchten, können Sie sich gerne mit uns in Verbindung setzen. Wir helfen Ihnen gerne weiter:
Ihr Kontakt: 0800 325 000 oder info@ebl.ch

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch hier: Fernwärme bei der EBL