Die Zürcher Städtchen Opfikon und Rümlang vertrauen in Sachen Energieverbund der Baselbieter EBL. Die erfahrene Wärmelieferantin plant dort den grossen «Energieverbund Airport City». Über das Netz dieses Verbunds können Gebäude nicht nur ohne CO2-Emissionen geheizt, sondern auch nachhaltig gekühlt werden.
Fernwärmeanlagen sind für Städte und Gemeinden unter anderem attraktiv, weil sie ihre CO2-Bilanz verbessern. Das erreichen sie umso mehr, wenn sie nachhaltige Energiequellen nutzen. Am effizientesten ist so eine Heizzentrale, wenn die Wärme bereits vorhanden ist. Beim Energieverbund Airport City ist das der Fall. Die EBL nutzt hier die Abwärme der Firma InterXion (Schweiz) GmbH, die beidseits der Gemeindegrenze Rümlang und Glattbrugg grosse Rechenzentren betreibt. Wärmepumpen erzeugen aus der Abwärme ganzjährig und während 24 Stunden am Tag die Temperaturen, um ein grosszügig abgestecktes Gebiet in Opfikon – den Perimeter des Energieverbunds – problemlos mit Wärme zu versorgen.
Diese Rechenzentren liefern sogar noch mehr regenerative Energie, als für den geplanten Verbund nötig ist. Weil im Perimeter des Verbunds einige grössere Gebäude wie Industriehallen, Bürogebäude, Hotels oder Mehrfamilienhäuser angesiedelt sind, deren Besitzer auch an einer Kühlung der Immobilien interessiert sind, hat die EBL in Opfikon einen Energieverbund mit einer Heizungs- und einer
Kälteerzeugungsanlage geplant.
Die Zentrale für beide Anlagen baut die EBL unterirdisch auf dem Gelände der InterXion in Rümlang. Die EBL trägt dabei von der Finanzierung über die Planung bis hin zum Betrieb und zur Wartung der Energiezentrale die Verantwortung für den Verbund. Dank dieses Engagements können in Rümlang und Opfikon im Endausbau jährlich gegen 15 000 Tonnen CO2 eingespart werden. Denn auch den Strom, den die EBL für den Betrieb des Energieverbunds nutzt, bezieht sie ausschliesslich aus regenerativen Quellen.
Der EV Airport City in Zahlen
Wärme
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Kälte
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Der Opfikoner Stadtrat Bruno Maurer ist zuständig für Bau und Versorgung. Die Stadt unterstützt das Projekt der EBL.
Bruno Maurer, wie steht die Stadt zu diesem Projekt?
Das Projekt entspricht der Strategie und dem Energieplan der Stadt, die Fernwärme als wichtige Energiequelle vorsehen. Opfikon hat bereits grosse Wärmeverbünde, zum Beispiel wird die Kehrrichtverbrennung von Zürich im Glattpark für Fernwärme genutzt. Wir haben auf unserem Gebiet auch kleine private Wärmeverbünde. Wir begrüssen also das Projekt der EBL, wie auch weitere kleine und grosse Verbünde.
Welche Rolle nimmt die Stadt Opfikon beim Projekt ein?
Die erste Initiative kam von der Energie Opfikon AG (EOAG), deren alleiniger Aktionär die Stadt ist. Die EOAG gab Studien in Auftrag, auf deren Basis eine Ausschreibung erfolgte. Aus diesem Prozess ging die EBL als Siegerin hervor. Ansonsten ist die Stadt nur insofern involviert, dass wir die Umsetzung wohlwollend begleiten. Wie und ob sich die Stadt an diesem Energieverbund beteiligt, ist noch offen. Das ist ein politischer Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist.
Zunächst war die ARA als Wärmequelle angedacht. Nun liefert mit der InterXion (Schweiz) GmbH, ein internationales Unternehmen, die Wärme für den Energieverbund. Wie sehen Sie diese Zusammenarbeit?
Die Energie, die das Rechenzentrum liefern kann, ist hochwertiger als die der ARA. Ich finde es wichtig, dass die Abwärme der InterXion sinnvoll genutzt wird und nicht in der Luft verpufft. InterXion ist eine internationale Firma und hat in diesen Standort investiert. Sie und die EBL werden eine langfristige Partnerschaft eingehen, die für beide von Vorteil ist.
Mehr zum Energieverbund Airport City finden Sie auf der Projektseite: Weiter zum Bauprojekt.